In TV Serien wie z.B. Criminal Minds werden Profiler als geniale Verbrecherjäger dargestellt. Das mag zwar im Grundsatz richtig sein, jedoch ist für mich Profiling viel mehr als «nur» Verbrechensbekämpfung. Vielleicht kennen Sie den Satz: «Behandle andere so, wie du selber behandelt werden möchtest!» Diesen Satz habe ich schon so oft gehört und konnte nie etwas damit anfangen. Wie arrogant von mir zu denken, dass die anderen genauso sind wie ich. Das vorauszusetzen stimmte so nie für mich.
Für mich muss der Satz lauten: «Behandle andere so, wie sie behandelt werden möchten!» Es geht doch vielmehr um einen wertschätzenden und empathischen Umgang miteinander.
Genau deswegen ist Profiling so wichtig. Innerhalb von 3 Minuten Gespräch erstelle ich ein Profil von jedem, welches auf wissenschaftlichen Fakten beruht. ABER dieses Profil ist keine Typologie, sondern ein auf die Situation/Thema bezogenes Persönlichkeitsprofil. Das ist ganz wichtig. Wir sind nicht einfach rot, grün, gelb oder blau. Wir sind im Job ganz anders als beim Sport oder in der Familie. Die meisten von uns jedenfalls.
Das Mimikresonanz-Kongruenzfaktoren-Modell dient mir als Schlüssel respektive Navigationswerkzeug dazu. Abhängig davon, mit welchen Faktoren (Baseline, Erzählstrang oder Situationsfaktoren) körpersprachliche Zeichen kongruent bzw. inkongruent sind, sind Schlussfolgerungen über unterschiedliche Aspekte möglich. Persönlichkeit (MAPs); Emotionen, Denkprozesse oder Interaktionsqualität (CUEs); Wahrheit oder Lüge (SPOTs).
Nonverbale Signale können uns aufschlussreiche Hinweise geben über ..
Zugegeben, hier bewege ich mich schon wieder etwas ausserhalb des klassischen Profilings. Die Körpersprache bietet uns einfach unglaublich viele Möglichkeiten, Signale zu sehen, um Menschen zu verstehen. Verstehen wir unser Gegenüber besser, können wir auch besser auf Ihn/Sie eingehen. Dabei gilt der Grundsatz: «Verstehen kommt vor verstanden werden!»
Jeder hat wahrscheinlich schon mal die Erfahrung gemacht, dass er z.B. einen Kunden in einem Gespräch leicht erreicht und bei einem anderen will es einfach nicht gelingen. Die goldene Regel „Behandle andere so, wie du gerne behandelt werden möchtest“ könnte nicht falscher sein. Aber genau dazu tendieren wir unbewusst. Doch Menschen sind unterschiedlich. Jeder hat eine eigene Persönlichkeits- und auch Motivstruktur. Wenn wir dies berücksichtigen, fällt es uns viel leichter, andere Menschen zu erreichen.